Regionalstrom: Lokale Energie für nachhaltige Versorgung
Was ist Regionalstrom?
Regionalstrom geht über herkömmliche Ökostrom-Tarife hinaus. Er wird innerhalb eines Umkreises von 50 Kilometern aus regenerativen Energiequellen gewonnen und geliefert, darunter Photovoltaik-Anlagen, Windkraftanlagen und Wasserkraftwerke. Der 50-km-Radius wird in §79a des Erneuerbare-Energien-Gesetzes definiert.
Dieser Ansatz ermöglicht nicht nur eine nachhaltige, CO2-neutrale Energieversorgung, sondern fördert auch die regionale Wirtschaft und den Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort.
Der Unterschied zu herkömmlichem Ökostrom
Im Gegensatz zu Ökostrom-Tarifen, die häufig auf den Erwerb von Herkunftsnachweisen setzen, geht Regionalstrom einen Schritt weiter. Er fordert, dass der erzeugte Strom tatsächlich aus Anlagen in der Region stammt. Dies stellt eine direkte Unterstützung der lokalen Energieinfrastruktur sicher. Regionalstrom wird aus erneuerbaren Energien gewonnen und durch Regionalnachweise zertifiziert, während herkömmlicher Ökostrom auch aus dem Ausland stammen kann.
Die Entwicklung seit 2019
Obwohl Ökostrom den Ausbau erneuerbarer Energien in Europa vorantreibt, ist dieser Fortschritt oft auf wenige Orte begrenzt. Im Jahr 2019 hat das Umweltbundesamt das Regionalnachweisregister (RNR) ins Leben gerufen. Damit können Energieversorger erstmals regional produzierten EEG-Strom gezielt für ihre Kunden ausweisen. Verbraucher haben nun die Möglichkeit, bewusst die eigene Region und die Stabilität des örtlichen Stromnetzes zu fördern.
Warum Regionalstrom nutzen?
- Nachhaltigkeit
Regionalstrom wird überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen, was zu einer Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Umweltauswirkungen im Vergleich zu konventionellen Energiequellen führt. - Wirtschaftliche Förderung
Der Bezug von Regionalstrom unterstützt lokale Energieerzeuger, stärkt die regionale Wirtschaft und trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei. - Transparenz und Kontrolle
Regionalstrom bietet eine bessere Transparenz bezüglich der Herkunft der erzeugten Energie. Verbraucher können nachverfolgen, aus welchen erneuerbaren Quellen der Strom stammt, und haben somit mehr Kontrolle über ihre Energieversorgung. - Lokale Energieunabhängigkeit
Regionale Energieerzeugung kann die Abhängigkeit von überregionalen Stromlieferanten verringern und die Energieversorgung robuster gegenüber externen Einflüssen machen. - Flexibilität der Anlagen
Regionalstrom kann aus verschiedenen erneuerbaren Quellen stammen, was zu einer flexibleren und anpassungsfähigeren Energieerzeugung führt. - Innovative Projekte
Viele Regionen investieren in innovative Projekte, um die lokale Energieinfrastruktur zu verbessern. Dazu gehören Smart-Grids, Speichertechnologien und lokale Energiegemeinschaften. - Bürgerbeteiligung
Regionalstromprojekte bieten oft die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung, bei der lokale Gemeinschaften direkt am Ausbau und Betrieb erneuerbarer Energieanlagen teilhaben können.
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