Wenn bei Tarifen von Biogas die Rede ist, kann man als Verbraucher davon ausgehen, dass das Gas zu einem bestimmten Prozentsatz aus Biogasanteilen besteht. In den seltensten Fällen besteht das gelieferte Gas aus 100%-Bioanteil, sondern ist meist ein Beigemisch von 5% bis 30% zum herkömmlichen Erdgas. Die Biogasanteile werden aus der Vergärung von Pflanzen, aus Biomüll oder Dünger gewonnen.
Bei seriösen Tarifen findet man meistens eine genaue Beschreibung des Produkts bezüglich der Biogasanteile. Falls man als Verbraucher dennoch sicherstellen möchte, zu welchen Anteilen das Endprodukt „Bio“ ist, bietet das Biogasregister Deutschland der dena (Deutsche Energie-Agentur) präzise Informationen. Neben den Biogasmengen wird hier auch die Qualität des Produkts erfasst und bewertet. Die Anwendung richtet sich nicht allein an Verbraucher, sondern auch an Produzenten und Händler. Das Register ist zwar weniger ein Siegel, stellt dennoch eine umfangreiche Informationsmöglichkeit zu Biogasprodukten dar.
Das „Grünes Gas-Label“ ist ein reines Gütesiegel für Gasangebote in Deutschland, wobei sich dieses Siegel ausschließlich auf Biogasprodukte bezieht. Das Siegel wird vom Grüner Strom Label e.V vergeben. Hinter dem Verein stehen gemeinnützige Umwelt- und Verbraucherverbände sowie Friedensorganisationen, u.a. NABU, BUND, EUROSOLAR und die Verbraucher Initiative. Die Gefahr des Greenwashings, bei dem Anbieter versuchen, Erdgas an anderer Stelle CO2-neutral auszugleichen, besteht hier nicht. Ökogas wird von dieser Zertifizierung durch das Label nicht abgedeckt. Mit dem Label wird nur „echtes Biogas“ zertifiziert, das aus biogenen Reststoffen (z.B. Bioabfälle oder Grünschnitt aus der Landschaftspflege) produziert wird. Dazu gehören auch Klärgase und umweltverträglich angebaute Energiepflanzen.
Ein großer Vorteil ist, dass das Siegel die gesamte Produktionskette vom Rohstoff bis zum Endkunden bewertet und dadurch viele bedenkliche Punkte abdeckt – was für den Verbraucher oft eigenständig sehr schwierig zu durchschauen ist.
Neben dem Label für Biogastarife vergibt der Grüner Strom Label e.V. ein Siegel für Ökostromtarife, das „Grüner Strom-Label“.
Viele Versorger bieten als Alternative zum „echten“ Biogas Ökogas an. Zunächst mögen die beiden Produkte fast gleich klingen – hinter Ökogas oder auch „Klimagas“ steckt aber ein anderer Ansatz. Bei Ökogas handelt es sich nämlich um reines Erdgas, das sich in seiner Beschaffenheit nicht vom herkömmlichen Erdgas unterscheidet. Warum spricht man in diesem Fall also von Ökogas? Die Anbieter gleichen die CO2-Emissionen, die beim Kunden durch die Verbrennung des Gases entstehen, an anderer Stelle wieder aus. Durch die Zahlung eines Aufschlags realisieren die Anbieter beispielsweise Klimaschutzprojekte in Schwellenländern.
Für den Verbraucher ist es besonders beim Ökogas wichtig, sicherstellen zu können, dass die Zuschläge auch in seriöse und effiziente Projekte investiert werden. Beim Ökogas gibt es bisher nur ein nationales Siegel, das diese Tarife bewertet: Der TÜV Nord verspricht mit der Verifizierung „Klimaneutrale Gasverbrennung“ bzw. „Klimaneutrales Gasprodukt“ die Klimaneutralität von Ökogas. Neben der Überprüfung der Klimaschutzprojekte wird hier auch die CO2-Bilanz anhand des CO2-Fußabdrucks gemessen.
International kann man bei der Verifizierung der Produkte und Projekte auf das „Gold Standard“-Zertifikat zurückgreifen. Es gibt zwar eine Reihe an anderen Auszeichnungen, doch dieser Standard gilt als sehr streng und zuverlässig, mitunter weil es von WWF unterstützt wird. Die Non-Profit-Organisation zeichnet zudem nur solche Produkte aus, die nachweislich zur Reduktion von CO2 führen und gleichzeitig soziale Standards im Hinblick auf die Bevölkerung im Projektland erfüllen. Der Verbraucher kann also ähnlich wie bei dem nationalen Siegel des TÜV Nord sichergehen, dass er mit dem Kauf des Produkts Gutes für die Umwelt leistet. Der Gold Standard bietet darüber hinaus eine weitaus größere Bandbreite an überprüften Produkten.
Worauf ist bei Öko- und Biogastarifen zu achten?
Das Angebot an umweltfreundlichen Bio- und Ökogas-Tarifen steigt seit der Öffnung des Gasmarktes 2016 anhaltend und führt bei Verbrauchern oft zu Verwirrung. Wo genau liegen die Unterschiede bei Bio- und Ökogas und wie kann man identifizieren, ob der Tarif wirklich umweltfreundlich ist? Antworten finden Sie in unseren FAQs.
Viele Energieversorger und Stadtwerke bieten ihren Kunden neben den herkömmlichen Tarifen auch ökologische Tarife an. Wer sich einen Überblick verschaffen will, ohne sich bei jedem Anbieter einzeln zu informieren, ist bei unserem Tarifrechner speziell für Öko- und Biogas-Tarife genau richtig.
Auch wenn sich die beiden Produkte ähnlich anhören und beide als „grün“ gelten, steckt doch etwas anderes dahinter. Biogas besteht immer zu einem bestimmten Prozentsatz (meist 5 bis 30 Prozent, in seltenen Fällen 100 Prozent) aus Biogas, dieser Anteil wird herkömmlichen Erdgas beigemischt. Die Biogasanteile werden aus der Vergärung von Pflanzen, aus Biomüll oder Dünger gewonnen. Ökogas besteht im Gegensatz dazu aus reinem Erdgas. Die Anbieter gleichen die CO2-Emissionen, die beim Kunden durch die Verbrennung des Gases entstehen, dann an anderer Stelle wieder aus. Durch die Zahlung eines Aufschlags realisieren die Anbieter beispielsweise Klimaschutzprojekte in Schwellenländern.
In Deutschland gibt es keine einheitlichen Standards für Ökogas oder Biogas. Nur wenige Siegel und Zertifikate garantieren die Nachhaltigkeit der Anbieter und Tarife. In Sachen Biogas können sich Verbraucher mit dem Biogasregister Deutschland oder dem Grünen Gas-Label behelfen, bei Ökogas bieten der TÜV Nord oder Gold Standard Orientierung.
Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass die grünen Energieprodukte mehr ins Geld gehen als die herkömmlichen. In fast allen Fällen ist es sogar so, dass die Öko- und Biogas-Tarife deutlich preiswerter sind als die Grundversorgungs-Tarife und in Teilen sogar günstiger als „nicht-grüne“ Alternativen. Oft lohnt sich also der Vergleich – und das gute Gewissen kommt kostenlos hinzu.
Der große Vorteil eines Wechsels zu Bio- oder Ökogas liegt in Ihrem persönlichen Beitrag zum Umweltschutz. Sie tragen zur CO2-Einsparung oder zur Realisierung von Klimaschutzprojekten bei und leisten allein dadurch schon Gutes für die Umwelt. Zudem können Sie den Wechsel gegebenenfalls sogar positiv in Ihrem Geldbeutel spüren. Denn anders als viele glauben, sind die grünen Gastarife oft preiswerter als die Grundversorgung und nicht zwangsläufig teurer als alternative Tarife.