Wärmepumpen als umweltschonende und preisgünstige Alternative zu konventionellen Heizsystemen
Eine Studie des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) unter dem Stichwort „Wärmewende 2030“ bewertet Wärmepumpen als „Schlüsseltechnologie zur Erreichung der mittel- und langfristigen Klimaschutzziele im Gebäudesektor“. Wärmepumpen bieten sich als energiesparende und damit umweltfreundliche Heiztechnik an, wenn bestimmte Aspekte vom Verbraucher beachtet werden.
Das Umweltbundesamt empfiehlt, besonders auf die Energieeffizienz der Wärmepumpe zu achten, denn diese kann sehr variieren. Energieeffiziente Systeme sind an einer hohen Jahresarbeitszahl (JAZ) erkennbar, die das Verhältnis von abgegebener Heizwärme und erforderlichem Aufwand angibt - bei elektrischen Wärmepumpen ist letzteres der erforderliche elektrische Strom. Als ideal gelten Werte von 4,0 oder höher. Als Merksatz gilt: je höher die Jahresarbeitszahl, desto energieeffizienter und damit auch umweltfreundlicher ist die Wärmepumpe.
Des Weiteren sollten Verbraucher ein Augenmerk auf die geeignete Wärmequelle legen. Je geringer die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Heizsystem, desto effizienter. Erde, Grundwasser und Abwasser besitzen eine relativ hohe, stabile Durchschnittstemperatur, was bei großem Heizbedarf im Winter von Vorteil ist.
Verbraucher sollten außerdem auf Nutzung eines umweltfreundlichen Kältemittels achten. Hier bieten sich besonders natürliche Kältemittel wie Propan oder CO2 an.
Verbraucher, die den Umweltnutzen im Blick haben, sollten Ökostrom nutzen, um die effektive Einsparung von CO2 zu garantieren. Wer eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat, kann auch mit dem gewonnenen Strom seine Wärmepumpe betreiben, um den Stromverbrauch zu reduzieren.
Wissenswertes rund um das Thema Wärmepumpen und -tarife
1969 wurde die erste Erdwärmepumpe in Deutschland installiert, seitdem gilt das Heizen mit Wärmepumpen als moderne und effiziente Möglichkeit, um auf Dauer sowohl Geld, als auch klimaschädliches CO2 einzusparen. Doch wie funktioniert ein derartiges System? Und was muss ich bei Wärmepumpenstrom beachten?
Wärmepumpen funktionieren nach dem Prinzip eines Kühlschranks, nur umgekehrt. Während dieser Wärme von innen nach außen abgibt, entzieht die Wärmepumpe dem Außenbereich die Wärme und gibt sie über das Heizungssystem im Wohnraum ab. Bei der Wärmepumpe ist Strom nicht der Energieträger oder die Wärmequelle. Er ist aber für den Pumpenbetrieb notwendig. Denn um ein Wärmepumpensystem betreiben zu können, ist kein Brennstoff, sondern lediglich ein kleiner Anteil zusätzlichen Stroms für den Antrieb und die Pumpe nötig. Daher wird der Verbrauch von Wärmepumpen in der Regel von einem eigenen Stromzähler erfasst und abgerechnet, während es für den normalen Haushaltsstrom einen weiteren Stromzähler gibt.
Die Anschaffung einer Wärmepumpe mag auf den ersten Blick teurer wirken, doch ist dauerhaft die preisgünstigere Alternative. Die Kosten für den Betrieb und die Wartung sind deutlich geringer, als bei Gas- oder Ölheizungen. Auch werden von zahlreichen Energieversorgern mittlerweile passende Tarifangebote für Wärmepumpenstrom in Privathaushalten angeboten. Auch Gewerbekunden profitieren von Sonderverträgen für Wärmepumpenstrom, die auf ihre Konditionen abgestimmt sind. Diese Sondertarife liegen dann oft weit unter den üblichen Strompreisen und bieten damit ein beträchtliches Sparpotenzial.
Grundsätzlich lassen sich drei Arten von Wärmepumpen unterscheiden:
- Luftwärmepumpe
- Erdwärmepumpe
- Wasserwärmepumpe
Damit Wärmestrom für Verbraucher attraktiver ist, gibt es gesonderte Tarife dafür. Der günstigere Niederstromtarif (NT) wird für den Heizstrom berechnet und der übliche Haushaltsstrom wird über den Hochstromtarif (HT) abgerechnet. Eine Erklärung zu NT/HT sowie Eintarif- und Zweitarifzählern finden Sie hier.
Mit Nachtspeicherheizungen günstigere Tarife zu Schwachlastzeiten nutzen
In den 50er und 60er Jahren hatte dieser elektrisch betriebene Heizungstyp als Alternative zu Heizöl und Kohle und zur effektiven Auslastung der Kraftwerke seine Hochzeit, aber auch heute finden sich noch Nachtspeicherheizungen in vielen Altbauten. Der Wärmespeicher wird hierbei zu Schwachlastzeiten (Nacht) durch im Vergleich zum Normaltarif günstiger angebotenen Strom aufgeheizt und gibt die Wärme im Verlauf des Tages wieder ab.
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei der Nachtspeicherheizung um eine Heizung, die in der Nacht ihre Speicher lädt. Sie speichert die Wärme entweder im Fußboden oder in den Nachtspeicheröfen. Über den Tag verteilt wird die aufgeladene Wärme an die Räume abgegeben. Bei Nachtspeicheröfen lässt sich die Wärmeabgabe mithilfe der Lüfter kontrolliert über die Raumthermostate abgeben. Eine elektrische Fußbodenspeicherheizung wird zusätzlich am Nachmittag nachgeladen, um am Abend genügend Wärme bereitstellen zu können.
Die Kosten einer Nachtspeicherheizung sind abhängig davon, was für eine Leistung benötigt wird. Die Heizleistung der angebotenen Öfen reicht von 1,6kW bis 7kW. Wichtig ist also hierbei, den Wärmebedarf der Räume, in welche die Nachtspeicherheizung eingebaut werden soll, zu kennen.
Wenn man es einfach nimmt, kann man diese Begriffe so erklären:
Tagstrom = Hochtarif (HT)
Nachtstrom = Niedertarif (NT)
In der Regel kann man sagen, dass Strom in der Nacht zu einem günstigeren Tarif abgerechnet wird. Nachtspeicherheizungen machen von diesem günstigeren Tarif Gebrauch.
Die Nachfrage bestimmt auch in diesem Fall den Markt: Tagstrom hat einen höheren Arbeitspreis, da er tagsüber bezogen wird und die Nachfrage am höchsten ist.