Windgipfel mit Altmaier: Energiewende ist kein „Experiment“
Die Windkraftbranche sieht sich derzeit mit einer großen Krise konfrontiert. Im ersten Halbjahr 2019 wurden nur 86 Windkraftanlagen und somit umgerechnet 287 Megawatt zugebaut. Zum Vergleich: 2017 waren es noch 1792 Anlagen. Die Gründe für den Einbruch liegen laut Experten vor allem bei den zur Verfügung stehenden Flächen, die immer weniger werden sowie den umständlichen Genehmigungsverfahren, bei den Klagen von Bürgerseite oftmals eine Rolle spielen.
Aus diesem Grund hatte der Wirtschafts- und Energieminister Peter Altmaier (CDU) zum Windgipfel eingeladen. Zur Pressekonferenz wurden ebenfalls Franz Untersteller (Grüne, Umweltminister Baden-Württemberg), Olaf Lies (SPD, Wirtschaftsminister Niedersachsen) sowie Andreas Pinkwart (FDP, Wirtschaftsminister NRW) eingeladen, um die Sicht der Länder zu vertreten.
„Es geht ans Eingemachte“ – Untersteller auf Windgipfel energisch
Die Antworten der Minister entsprechen dabei fast schon ihrer Parteizugehörigkeit, auch wenn Altmaier im Eingang betonte, dass es bei dieser Diskussion nicht um die Parteifärbung ginge. Dennoch zeigte Untersteller relativ klare Kante und forderte energisch, dass sich dringend bei der Windenergie etwas ändern müsste. „Es geht ans Eingemachte“, so der Grünen-Politiker. Lies betonte, dass es sich bei der Energiewende nicht um ein Experiment handle, dass man einfach so mache, sondern dass die Energiewende eine Zukunftsbranche sei, die für die Welt relevant sein werde. Deutschland könne dabei der Motor sein, auf den die Welt schaut. Wenn nun die Energiewende in unserem Land scheitere, sehe er das Scheitern auch weltweit.
Windgipfel: Lies und Pinkwart betonen Sektorenkopplung
Außerdem betonte er die Akzeptanz bei der Umsetzung von Windenergieanlagen, die nicht selten am Artenschutz hänge. „Klimaschutz ist auch Artenschutz“, erklärte Lies den anwesenden Journalisten. Zusätzlich müsste stärker die Sektorenkopplung beachtet werden, damit eine Energiewende in Deutschland funktionieren könne. Die Sektorenkopplung sprach dann auch Andreas Pinkwart aus NRW an. Er fügte allerdings an, dass man bei der Windfrage „zu Maß und Mitte“ tendieren solle. Für NRW sieht er Maßnahmen zum Repowering der bestehenden Windenergieanlagen als besonders wichtig an. Während sich Untersteller generell mehr bundesweite Vorgaben für die Ausschreibung von Windkraftanlagen wünschte, meint Pinkwart, dass die bestehenden Abstandsregelungen länderspezifisch gehandhabt werden müssten, da jedes Land unterschiedliche Begebenheiten hätte.
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